Eine interessante Mischung für einen Shôjo-Manga mal umgekehrt. Denn Protagonist dieser Geschichte ist anders als üblich ein Junge namens Maki, der mit seinen Freunden den langweiligen Alltag so ganz ohne weibliche Präsenz überstehen muss. Doch sobald ein Mädchen von außerhalb den Weg ins Internat findet, spielen die Gefühle wild und die (überschüssigen) Hormone verrückt.
Mit viel Witz und chaotischen aber sympathischen Charakteren gelingt es Kaneyoshi Izumi einen unterhaltsamen Manga zu gestalten, bei dem die Romantik, die tiefgründigen Beziehungsprobleme der einzelnen Personen und der Herzschmerz nicht zu kurz kommen. Mit dem verpeilten Schönling, über den niedlichen, recht femininen Typen bis zum erfahrenen (aber erfolglosen) Aufreißer, sowie dem im Vergleich doch sehr anständigen und gefühlvollen Protagonisten, wird dem Leser so Einiges an Vielfalt geboten und die Kombination veranlasst einen immer wieder zum Schmunzeln.
Die Zeichnung erinnert anfangs ein wenig an diverse Sportmangas aufgrund der vielen, recht muskulösen, aber dennoch hübschen Jungen. Doch durch den Einsatz von viel Rasterfolie und Chibi/SD-Charakteren kommt der Shôjo-Manga-Kern wieder zum Vorschein.
Viel Humor und Slapstick lockern den Lesefluss und auch die Sprache ist nicht wie üblich ‚gezähmt' sondern ehrlich frisch, was den Jungen mehr Männlichkeit verleiht, denn schließlich sind nicht alle Männer in echt auch Traumprinzen mit exquisiten Manieren.
Nicht zuletzt ist auch die Bonusgeschichte "Kaninchenland" eine sehr schöne Erzählung mit einem Thema, das gern und oft behandelt wird. Einseitige Geschwisterliebe sowie eine Affäre mit einer älteren Frau, um vor den verbotenen Gefühlen zu entfliehen, sind Dinge mit denen sich der junge Tetsu auseinandersetzen muss.
Fazit: Wer nicht allzu viel Wert auf eine kitschige Shôjo-Story mit zuckersüßem Zeichenstil legt, hat mit Seiho High School Boys eine optimale Lösung gefunden, die mit viel Humor, Romantik und Gefühl sowie süßen Jungs überzeugt.
© by LdT written for Carlsen Manga Scout 2011
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